PNP003 - Entscheidungen erfolgreich treffen
28.02.2022 28 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Episode sprechen wir mit Dir darüber wie du auch unterbewusst Entscheidungen triffst und was dabei mit Dir passiert. Wir geben Dir konkrete Tipps um bessere Entscheidungen zu treffen und erklären warum du Entscheidungen nie Anderen überlassen und Sie immer selbst treffen solltest!
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Transkript
So, es ist wieder soweit,
ich bin wieder bei Stephan.
Zeit für eine neue Podcast Episode.
Heute geht es um das Thema Entscheidungen
und die erste Entscheidung
im Podcast treffe heute ich.
Stefan, du wirst unsere Zuhörer begrüßen.
Ok, ja vielen Dank erstmal
dass Du den Ball so souverän
rübergespielt hast.
Also ich begrüße euch am
anderen Ende des Etas.
Wie geht es Dir denn damit jetzt so
eine Entscheidung getroffen zu haben?
Ja, war jetzt nicht wirklich schwer,
aber hör mir auf zum Thema Entscheidung.
Manchmal ist das Leben ja komisch.
Mein Notebook ist jetzt kaputt
gegangen nach 5 Jahren.
Ich war super zufrieden und jetzt habe ich
eigentlich dasselbe Dilemma, vermute ich.
Ist ein bisschen die Angst dabei,
wie mit dem Podcast Equipment.
Das wird wieder so eine
never ending Story werden.
Wieso kauf Dir doch einfach das gleiche?
Gibt es halt nicht mehr.
Eine tolle Idee.
Habe ich mir auch schon überlegt.
Ist nicht mehr.
Gut. Aber was braucht was brauchst du denn
anderes an Notebook, an irgendwelchen
Inhalten oder was das Ding
kann als vor 5 Jahren?
Kann ich jetzt so genau
ja auch nicht sagen.
Ich kann ja jetzt schlecht in die Zukunft
gucken, so aber
schlechter soll es nicht sein.
Und dann möchte man natürlich
auch irgendwo eine Verbesserung.
Es hat sich alles weiterentwickelt, es
gibt einfach unheimlich
viel auf dem Markt.
Das ist nicht so einfach.
Da triffst du tatsächlich bei
Entscheidungen einen ganz wichtigen Punkt,
nämlich die Frage Wie genau habe ich
eigentlich im Blick,
wozu ich etwas brauche?
Also welche Entscheidung
treffe ich denn eigentlich?
Treffe ich eine Entscheidung: "Ich möchte
die Vergangenheit wiederholen!", dann
kaufe exakt den gleichen Laptop.
Mit dem hast du genau die richtigen
Erfahrungen gemacht, mit dem
bist du zufrieden gewesen.
Aber das trifft jetzt quasi auf die
Entwicklung der letzten Jahre, weil du ja
kognitiv weißt,
es muss sich alles entwickelt haben.
Es muss ja besser geworden sein.
Es müssen ja müssen ja ganz neue,
ganz neues Equipment, ganz neue
Leistungsparameter plötzlich da sein.
Genau das, was du jetzt angesprochen hast,
ist ja das, was Entscheidungen ausmacht.
Wir haben so die Idee davon,
was sich verändert hat, welche Parameter
sich verbessert haben, welche
Anforderungen sich verbessert haben.
Und auf der anderen Seite haben wir
den Wunsch, dieses Ereignis der
Vergangenheit zu wiederholen.
Entscheidungen, die wir treffen, sind nur
zu einem ganz kleinen Teil
tatsächlich rational.
Den größten Teil, wir sagen fast 90-95%
von Entscheidungen sind eben irrational.
Und deshalb würdest du am liebsten
genau den Rechner kaufen, mit dem du in
der Vergangenheit die positive
Erfahrung gemacht hast.
Es ist ja auch super logisch.
Absolut.
Der hat funktioniert.
Der Hersteller war top,
ich hatte keine Probleme.
Das ist ja jetzt genau das
Thema, vor dem ich stehe.
Absolut.
Herstellerwechsel, Modellwechsel wird das
wieder genauso gut laufen? Hole ich mir
damit irgendwie was ins Haus, was
doch nicht so toll funktioniert.
Und jetzt trifft sozusagen die Reminiszenz
deiner Vergangenheit trifft auf dein
Logikhirn was nämlich sagt: "Hat sich doch
alles weiterentwickelt, ist doch alles
besser geworden." Und dieser Zwiespalt
zwischen: "Ich möchte meine Vergangenheit
wiederholen, weiß aber auf der anderen
Seite, dass es besser geworden ist."
Das macht es schwierig.
Aber mal die Gegenfrage:
"Was würdest du denn tun, wenn es
maximal zwei Modelle gäbe?"
Ich könnte ja jetzt sagen, mich zwischen
einem von beiden entscheiden.
Ja tu das doch!
Abwägen, keine Frage.
So, da spielen ja dann
viele Faktoren eine Rolle.
Gefällt es mir optisch?
Passt es ins Budget?
Ja, so ein bisschen Bauchgefühl ist ja bei
unseren Entscheidungen glaube ich
generell auch immer mit drin.
Also so super hundertprozentig rational
trifft doch hier keiner Entscheidungen.
Die haben doch immer
einen emotionalen Anteil.
Ja, jetzt hast du gerade das Thema
Bauchgefühl mal aufgegriffen.
Was ist denn unser Bauchgefühl?
Das ist ja was, woran wir viele
unserer Entscheidungen festmachen.
Bauchgefühl ist vom Prinzip her nichts
weiter als der Impuls, mit unbekannten,
stressigen Informationen umzugehen.
Unser Bauch an sich kann ja keine Gefühle
haben, aber in der Embryonalentwicklung
entstehen zwei große Zellklumpen.
Einer wird das Gehirn und der
andere wird der Magen-Darm-Trakt.
Ich dachte der Bauch.
Exakt der Bau.
Der Bauch ist quasi der embryonale
Zellklumpen des Mannes.
Also das haben wir also auch
Bauchbereich im Magen-Darm-Trakt
eine ganz hohe Dichte von Zellen.
Und was also passiert ist, dass wir
wenn wir Stress haben und das hast du bei
einem Entscheidungsmoment,
dass wir dann genau
aus diesem Bereich mit der hohen Zell
dichte ganz viel Blut rauspumpen, weil wir
brauchen bei Entscheidungen, bei wichtigen
Entscheidungen ob ich kämpfe, ob ich
flüchte und für unseren Körper ist jede
Stressentscheidung grundsätzlich erst mal
eine Kampf oder Flucht Entscheidung, kein
Blut im Bauch, sondern wir brauchen das
Blut in unseren Beinen, unseren Armen.
Deshalb wird
das Blut in einem Stressmoment aus dem
Bauchbereich in die sogenannte
Peripherieorgane gepumpt.
Und genau diesen Moment
erlebst du als Bauchgefühl.
Am trügerischen ist es übrigens, wenn man
verliebt ist, denn das ist
physiologisch betrachtet nur so was wie
so eine temporäre hormonelle Disfunktion.
Weil wir Stress haben durch das Unbekannte
durch auf der einen Seite die Option, die
uns eröffnet werden, beim Anblick der
Persones die wir irgendwie toll finden.
Und auf der anderen Seite haben wir
mit der Person noch keine Erfahrung.
Das heißt, wir haben Stress.
Und dieser Stress führt dazu, dass das
Blut aus unseren Bauchbereich
raus gepumpt wird.
Und das erleben wir dann,
können es dann als Schmetterlinge
im Bauch interpretieren.
Physiologisch gesehen ist diese
Entscheidung zwischen zwei Computern
sich entscheiden zu müssen oder zwischen
drei oder vier Modellen ist gleich w
ie verliebt sein.
Das habe ich ja schon immer vermutet.
Genau.
Es ist also Stress.
Das heißt im Umkehrschluss, dass du am m
eisten Stressreduction erzeugst, wenn du
die Anzahl der zur Verfügung
stehenden Möglichkeiten reduzierst.
Also dir eben ein klares Budget setzt.
Dich klar auf bestimmte Parameter fest
legst, dir das aufschreibst und dich
in deiner Kaufentscheidung
genau daran hältst.
Heißt Liste machen wie immer?
Liste machen wir immer!
Weil Liste machen hat ja, hat
ja drei gute Eigenschaften.
Erstens wir müssen uns zwingen, die Menge
der Variablen mal tatsächlich
ein bisschen zu reduzieren.
Das Zweite ist,
wir können nicht plötzlich 5 Meter vom
Laden die Liste noch mal
ergänzen und was ändern.
Das heißt, wenn der Verkäufer sagt aber
dieses Modell ist besonders günstig.
Hat aber möglicherweise Parameter, die wir
auf unserer Liste stehen haben,
blöderweise nicht dabei, dann könnten wir
nicht sagen: "Na ich nehme es, es ist ja
günstiger." Und das dritte ist
wir haben es aufgeschrieben.
Wir sehen es.
Wir haben also noch ein zusätzliches
Sinnesorgan integriert, nämlich das Auge.
Und es ist am Ende damit auch für uns
verbindlicher, durch das Aufschreiben.
Es ist verbindlicher.
Das heißt es senkt auch den
Entscheidungsdruck, den Druckmoment in der
Situation, wo wir möglicherweise mit neuen
Informationen durch den
Verkäufer konfrontiert werden.
Das heißt, meine Empfehlung wäre -
überlege dir, was du für Aufgaben zu lösen
hast und leitet daraus aus diesen Aufgaben
ab, welche Komponenten
dein Laptop haben muss.
Aufschreiben, gucken welche Modelle genau
diese Komponenten haben und dann
entscheide dich zwischen diesen
Komponenten, diesem Modell.
Weißt du was ich mich die
ganze Zeit gefragt habe?
Ich meine, wir hatten es schon erwähnt.
Ich habe ja nun zwei Jahre an der
Technik für den Podcast herumgedoktert.
Warum haben wir damals nicht darüber
gesprochen, wir hätten das ja dann in vier
Wochen lösen können, also wie
hättest du denn entschieden?
Ja, wie hätte ich entschieden?
Ich hätte wahrscheinlich
maximal ein Viertel
der Kosten erstmal investiert, weil für
mich die Technik des Podcast nur einen
kleinen Teil der Entscheidung
für den Podcast ausmacht.
Es sind ganz andere Komponenten,
die für mich wichtiger sind.
Also wie viel Lust habe ich
mit dir darüber zu reden?
Vielleicht hätten wir uns nach anderthalb
Jahren so zerstritten, dass ich sage Ich
mache mit jedem Podcast,
aber nicht mit dir.
Das Zweite ist so die Frage: "Ist denn
Podcast überhaupt noch aktuell dann?
Also wie ist denn meine persönliche
Einstellung zu der Frage auch hier in so
eine Offenbarung zu gehen?" Und ich hätte
dann auch noch überlegt: "Wie viel Lust
habe ich eigentlich tatsächlich in der
Podcastgestaltung?" Ich hätte also erst
weniger Geld ausgegeben, um im Falle
eines Irrtums Geld gespart zu haben.
Und hätte dann, wenn ich nach Zwei, Drei,
Vier Folgen Podcast gesagt hätte, dass
ist mein Ding da habe ich Lust drauf,
hätte ich wahrscheinlich das
Equipment nochmal aufgestockt.
Also eins steht fest, ab jetzt
triffst du hier die Entscheidung
es geht ja schneller.
Ja, das hätte ja Zeit und Nerven gespart.
Finde ich gut.
Wie fühlst du dich denn mit der
Entscheidung für das Equipment,
was wir hier stehen haben.
Wir haben ja bei uns auf der Homepage für
den Podcast auch mal aufgelistet, was
wir eigentlich alles an Equipment haben.
Ja, ich fühl mich damit super wohl.
Ich habe viel gelesen.
Ich habe mir viele Berichte angeguckt.
Ich glaube, ein gutes Produkt ausgewählt
zu haben, was allen Ansprüchen genügt.
Das heißt
schon alleine von dem, was dasteht sollte
eine gute Qualität dabei rauskommen.
Das heißt
die Qualität vielleicht technisch gesehen,
wird jetzt nicht gemindert durch
ein 5 Euro Mikrofon zum Beispiel.
Das andere ist natürlich das Umfeld.
Wir haben es auf der Webseite geschrieben.
Wir nutzen den Rode Caster Pro dafür
und er wird überall natürlich
auch empfohlen und gelobt.
Und man sieht natürlich auch gerade im
Internet, bei den ganzen Influencern,
bei den Streamern,
dass sie das Gerät empfehlen und
was für ein Spaß sie damit haben.
Das heißt, mit dieser Kaufentscheidung
habe ich am Ende auch zum einen denke
ich Sicherheit für mich gekauft.
Es gefällt vielen
und irgendwo auch ein Stück Spaß, weil
alle die, die die Technik
benutzt haben, hatten Spaß.
Also muss ich ja irgendwo
auch Spaß damit haben.
Also eigentlich eine sichere Sache.
Vorsicht!
Alle, die diese Technik benutzt haben,
haben verbalisiert, dass
sie Spaß damit hatten.
Aber was könnten sie denn
da noch verbalisiert haben?
Sie könnten damit verbalisiert haben:
"Je mehr Leuten ich mit meinem Spaß
überzeuge, dass sie dieses Gerät kaufen,
umso größer sind meine Rabatte."
Möglichkeit 2_
"Ich gehöre zu einer Community, die einen
hohen Qualitätsanspruch hat an sich.
Das heißt, das, was ich tue und dass die
Inhalte, die ich vermittle und das, wie
ich tue, ist qualitativ hochwertig." Und
das ist ganz punktgenau an
einer Stelle beschrieben.
Du hast dir Sicherheit gekauft, du hast
optische Sicherheit gekauft, weil du
siehst, dass das Equipment
was wir haben, hochwertig sein muss.
Und du hast dir mentale Sicherheit
gekauft, weil die Bezugsgruppe, die
Vergleichsgruppe, die du hast, mit diesem
Equipment hochwertige Podcast,
technisch gesehen, produziert.
Dadurch hast du eine Zugehörigkeit
zu dieser Gruppe erkauft.
Allein über das Equipment.
Aber wenn du dir so bewusst darüber bist,
dass du dir über Ähnlichkeiten zu einer
Bezugsgruppe Sicherheiten erkaufst, was
sind denn so Entscheidungen, die du
heute sagst: "Die war völlig verrückt?"
Oh Gott, die war völlig verrückt.
Ich habe mir mal vor Jahren
ein Bonanza Fahrrad gekauft.
Ich weiß nicht, ob du die noch kennst.
Das sind diese kleinen Fahrräder mit
diesem komischen, langgezogenen Sattel,
der aussieht wie die Nase von ALF.
Man sagt zum guten Ton gehört, dass da
ein Fuchsschwanz dran gebunden wird.
Und an das hast du gemacht.
Ich habe das einmal
komplett genau mit allem.
Das hat auch noch so
einen Schalthebel in der Mitte gehabt.
Und ich habe mich,
ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut.
Bis zu dem Punkt, wo ich dann sozusagen
auf der Straße damit gefahren bin.
Okay, was ist dann
passiert auf der Straße?
Na ja, also mein Umfeld fand das jetzt
nicht so gut wie ich dort auf dem Bonanza
Kinderfahrrad gefühlt sitze, mit dem
Fuchsschwanz durch die City cruise.
Ich habe es dann wieder verkauft.
Das war so, das war so ein ganz typischer
Fehlkauf und ich hatte mal
so ein Brotbackautomaten.
Da habe ich mich auch belesen.
Also mein Schema F.
Gucken was ist der Marktführer.
Worauf sollte man achten?
Ich habe das alles auch eingehalten.
Das Produkt kam, ich war super happy, was
ich nicht wusste und was auch keiner
hingeschrieben hat,
vielleicht habe ich es auch nur überlesen
oder wollte es nicht wahrnehmen,
da ist so ein Haken drin.
Ja, das Brot wird mit Haken gebacken.
Exakt.
Ja und dann hatte ich immer
löchriges Brot.
Also war auch ein absoluter Fehlkauf, weil
du hattest ja nicht eine
Scheibe Brot am Stück.
Ja, oder vielleicht hätte ich auch die
Betriebsanleitung noch mal lesen sollen.
War auch noch so ein Fehlkauf.
Was hast du denn einen?
Aber lass uns mal ganz kurz bei deinem
Brotbackautomaten bleiben.
Wie bedeutsam ist es denn, ob du eine
Brotscheibe mit oder ohne Loch hast?
Ja, das geht ja schon los
beim Butter drauf schmieren.
Wenn die Hälfte auf dem Teller ist
von der Butter, ist halt blöd.
Also es ist ja nur so ein Fünf-Achtel-
Brot, da fehlt ja in der Mitte die Hälfte.
Und du kannst ja nicht jedes
Mal ein Spiegelei reinbraten.
Exakt.
Weil die Vorstellung, die wir in unserem
Kopf davon haben, wie so eine gute
Scheibe Brot aussieht, ist eben eine ganze
Scheibe und nicht in der Mitte
fehlt immer mal ein Stück.
Das heißt, es wirkt in dem mentalen Bild
in dem Prototypen, den wir haben,
wirkt es halt immer wie
defekt, wie nicht vollkommen.
Und in der Verhaltensökonomie treffen wir
Entscheidungen eben genauso wie du es
gerade beschrieben hast, nicht
rational, sondern irrational.
Und das sind ganz oft sind es die Momente
der Zugehörigkeit zu einer Gruppe.
Aber ganz oft ist es auch die
Annäherung an meinen Prototypen.
Wie dicht bin ich mit dieser
Entscheidung an einem Prototypen?
Und dann hast du dieses frische, duftende,
tolle Brot mit Zutaten, die
du selber ausgewählt hast.
Also eigentlich alles, was
wir uns so vorstellen.
Waszu einem guten Brot
dazugehört, nimmst du raus und stellst
fest: "Knethaken." Und
genau das passiert, dass wir in dem
Moment, wo wir aber dieses Brot dann
sozusagen verfügbar haben, die Scheibe
schneiden, entspricht es nicht
in der Optik unserem Prototypen.
Und wir nehmen ungefähr 80 Prozent unserer
Informationen, vorausgesetzt wir haben
keine Sebeeinträchtigung 80 Prozent
unserer Information optisch wahr
und zwar in Lichtgeschwindigkeit.
Und diese Information ist viel schneller
im Gehirn und löst viel
schneller einen Reiz aus.
Der nämlich heißt:
"Scheiße, löchrige Brot!"
Als die Information: "Moment mal,
selbstgewählte Zutaten, selbst gebacken,
Toller Duft, noch warmes Brot."
Das sind alles rationale Gedanken.
Und dieses Irrationale, es ist einfach
nicht am Prototypen dran, einer
Scheibe Brot geht viel schneller.
Und das ist genau der Moment, wo wir
enttäuscht sind, dass nicht unsere
Erwartungen erfüllt und die Enttäuschung
über diesen irrationalen Moment skurriler
Weise viel bedeutsamer als die
Erfüllung der rationalen Aspekte.
Und das ist genau der Moment, wo du
entschieden hast Brotb
ackautomat geht weg bzw.
irgendwie fetzt das Bonanza-Fahrrad eben
doch nicht so wie du es erwartet hast.
Obwohl es ja w
as die Mobilität betrifft, um mit Bonanza-
Fahrrad von A nach B zu kommen,
total seinen Zweck erfüllt hat.
Ja, aber der eigentliche Zweck
des Bonanzas war ja Style.
Also ich hätte ja jedes andere Fahrrad der
Welt nehmen können, da komme
ich ja auch von A nach B.
Ja, ist halt trügerisch gewesen.
Es war doch nicht so cool wie gedacht.
Aber es war nicht so cool, weil du nicht
die Art und Aufmerksamkeit und die
Menge an Aufmerksamkeit bekommen hast.
Wobei ich mir bei der Menge
gar nicht sicher bin.
Es war nicht die Form der Aufmerksamkeit,
die ich mir erhofft hatte.
Es war zu viel und die Falsche.
Ja, das ist ganz richtig, denn
Entscheidungen haben immer ganz viel damit
zu tun, was ich mir für
einen Nutzen erhoffe.
Also die Frage ist war es gut, war es eine
gute oder war es eine
falsche Entscheidung?
Hängt ganz oft damit zusammen,
was ich mir erwarte.
Das heißt, wir sagen oft in der
Psychologie dazu, dass Enttäuschung das
Ergebnis falscher Erwartungen sind.
Das heißt, wenn ich enttäuscht bin, muss
ich mir nicht die Frage stellen Ist
rational tatsächlich, wirklich, eigentlich
das eingetroffen, was ich dachte, das
eintrifft, sondern
ist das, was ich mir erhofft habe,
blöderweise eben nicht eingetreten?
Das heißt, wenn wir in
Entscheidungssituation kommen i
st es hilfreich,
sich die Frage zu stellen, welche
Erwartungen habe ich denn?
Und die Erwartungen, die du hattest, war
stylisch und lass uns mal
zurückkommen zu deinem Rechner.
Welche Erwartungen hast
du denn an den Rechner?
Lange Laufzeit.
Das soll halt nicht schnell
wieder defekt gehen.
Er soll halt keine Probleme machen.
Logischerweise.
Er soll funktionieren.
Also das ist halt nur ein Tool und
das kann man vielleicht auch ein
Stück weit mit dem Auto vergleichen.
Macht ja auch keinen Spaß - du erwartest
ja, wenn du dich in ein Auto setzt, den
Schlüssel in das Zündschloss
steckst das es losfährt.
Das möchtest du jeden Tag
mehrmals, wenn's sein muss.
Das ist die Erwartung.
Das Ding funktioniert.
Was sind Erwartungen noch,
die wir an Autos haben?
Neben Mobilität sicherlich Sicherheit.
Status könnte es noch sein. Spaß.
Aber natürlich auch Privatsphäre.
Einer der Gründe, warum Menschen zum
Beispiel weniger den öffentlichen
Nahverkehr nutzen und stärker Autos, ist
dieser Sicherheitsmoment.
Ich bin mir ganz sicher, dass wenn ich
alleine in mein Auto einsteige, ich
auch die Fahrt über alleine bin.
Das heißt, ich bin vor Überraschungen
gefeit und wir sind nicht gut damit,
mit Überraschungen umzugehen.
Überraschungen können wir ganz gut
vertragen, wenn wir wissen,
dass sie eintreten.
Zum Geburtstag, zu Weihnachten.
Aber wir sind nicht gut in Überraschungen.
Überraschungen da sind wir wieder bei
diesem Ausgangspunkt
für uns Stress erzeugen.
Und der
Mensch kann mit Stress nicht gut umgehen,
weil Stress immer dazu führt, dass wir in
einem sogenannten Kampf oder
Flucht Modus uns bewegen.
Und das ist der Modus, an dem auch unser
Gehirn nicht wahnsinnig
gut durchblutet wird.
Und die Frage ist ja jetzt: "Wie kriege
ich es hin
bei Entscheidungen einen höheren Grad an
Sicherheit zu haben?" Darin gibt es
drei große Tricks und das ist das, was du
ja auch durch dein Lesen
immer wieder versuchst.
Erstens - Sicherheit zu schaffen
durch Vergleichbarkeit.
Sich sicher zu sein, dass du alle
möglichen Komponenten verglichen hast.
Zweitens - den Druck der Zeit
rauszunehmen, nicht in den Laden zu gehen
und unter Zeitdruck, unter sozialem Druck,
unter Augen des Verkäufers,
der dich vielleicht ein bisschen
abschätzend im Sinne von schätzend,
welches Kundensegment ist das, prüft,
angeguckt und überlegt, welches der
Modelle würde wahrscheinlich
zu dir passen?
Was kannst du dir leisten?
Und natürlich auch der soziale Druck
möglicherweise da ist, wenn dort steht:
"Letztes Gerät" das hat einen Sonderpreis.
Und die zweite Strategie ist
also Zeitdruck rauszunehmen!
Und die dritte wichtige Strategie ist
sich selber zu sensibilisieren und zu
fragen, auf welche Informationen des
Verkäufers oder der Verkäuferin in diesem
Umfeld reagiere ich besonders sensibel.
Es ist das rote Schildchen,
wo draufsteht "Aktionskreis"?
Ist es vielleicht der Vergleich, dass
dieses Gerät aus der Menge aller anderen
Geräte besonders herausragt, weil es eine
besondere Farbe hat, weil es vielleicht
das einzige Gerät in der Reihe ist, was
aktuell an ist, also die
Funktionsfähigkeit unter Beweis setzt,
also sich selber zu hinterfragen: "Für
welche Fehler bin ich besonders anfällig?"
Und da bietet die Verhaltensökonomie eine
große Vielzahl von sehr zum Teil auch
lustig beschriebenen Fehlern an.
Also die, wenn du dein Brotbackautomaten
nimmst, diese Repräsentativitätfehler.
Also wie gut ist diese Scheibe Brot
passend zu meinem Prototyp?
Wann musst du denn den Rechner kaufen, den
Laptop oder den
Rechner den du kaufen willst?
Ja, es ist halt die Frage.
Zeitnah wäre schon nicht schlecht.
Die Frage ist, wann kaufe ich den
vielleicht jetzt auch mal auf
die Tageszeit ausgerichtet?
Ich weiß nicht, ob du das kennst, aber mir
persönlich fällt es
zum Beispiel viel leichter abends
Entscheidungen zu treffen als morgens.
Also ich kann ja schon mal sagen, ich
werde den Rechner, es wird Online-Shopping
sein, Ich werde ihn definitiv
nicht morgens kaufen.
Also ich denke mal, das wird wieder so
zwischen 21 und 23 Uhr, wenn ich
Ruhe habe, wenn ich gelesen habe.
Irgendwie bin ich da am
entscheidungsfreudigsten.
Keine Ahnung warum.
Hast du mal Lust auf
ein Gedankenexperiment?
Ja, lass loslegen.
Was hältst du davon, wenn du zwischen den
drei Rechnern, die deiner Meinung nach
alle in Frage kommen,
mir die Modelle schickst und ich
entscheide? Du willst drei Rechner aus,
die deiner Meinung nach infrage kommen und
du würdest mir die
Entscheidung überlassen.
Nee, das geht nicht!
Warum?
Das wird nix.
Nein, keine Ahnung.
Die Entscheidung muss ich
schon selber treffen.
Warum? Du hast doch drei Rechner
ausgewählt, die alle drei.
Ja, aber wenn irgendwas damit ist.
Dann bist du schuld.
Und dann ist nämlich das Thema folgendes -
Hätte ich selber entschieden, wäre
es wahrscheinlich nicht passiert.
Genau das ist ein ganz wichtiger
Punkt bei Entscheidungen.
Wir wollen uns die eintretende
Konsequenz auch selber zurechnen.
Es wird vielleicht an dieser Stelle
ein bisschen sogar philosophisch.
Wir brauchen einen Beweis
unserer Existenz, jeden Tag.
Und jetzt haben wir den ganzen Tag
die Möglichkeit, uns unsere Existenz zu
beweisen, indem wir möglicherweise eine
Tasse anheben, einen Stift fallen lassen,
das Geräusch und das unserer
Schritte auf dem Flur hören bzw.
in unserem Gegenüber ein Effekt erzielen.
Ich lächle dich an, du
lächelst hoffentlich zurück.
Ich gucke zerknirscht.
Du sagst mir: "Hey warum guckst du
zerknirscht?" Ich lasse einen Stift
fallen und es gibt ein Geräusch.
Jetzt stell dir mal vor, ich lasse einen
Stift fallen und es gibt kein Geräusch.
Was würdest du denken?
Ja, keine Ahnung, was soll ich da
denken? Wenn ich es nicht wahrnehme?
Möglicherweise würdest du die Frage
stellen: "Hast du nicht hingehört?
Hast du's mit den Ohren?"
Das ist genau das, was wir bei dem
Zaubertrick erleben, wenn unser
Erwartungswert nicht dem Ergebnis gleicht.
Jetzt haben wir dafür eine Schublade,
die da heißt "Zaubertrick".
Reinpacken.
Wir können aber nicht den ganzen Tag mit
Zaubertricks leben, weil wenn unsere ganze
Welt aus Zaubertricks bestünde, müssten
wir uns die Frage der
eigenen Existenz stellen.
Also.
Bin ich tatsächlich da?
Das bedeutet, wir müssen immer
Grund-Folge-Beziehung schaffen.
Unser Dasein, der Beweis unseres Daseins
ist die Wiederholung von Grund-Folge-
Beziehung und die Bestätigung
durch unser Umfeld.
Und wenn ich einen dieser drei Rechner
auswähle, dann müsstest du alles das, was
an Konsequenzen aus der Entscheidung
resultiert, mir zuordnen, was schlichtweg
den Existenzbeweis
deiner Person reduziert.
Also können wir ja trotzdem festhalten es
macht immer Sinn selbst die
Entscheidung zu treffen.
Entscheidungen, die selbst getroffen sind,
sind selbst wirksamer, selbstwert
dienlicher als Entscheidungen,
die wir anderen überlassen.
Entscheidungen, die wir anderen überlassen
haben immer so einen kleinen Zweifel.
Ich will dir vielleicht ein
kurzes Beispiel dazu geben.
Ich bin ja mal
aus einer Wohnung in einen Wohnwagen
gezogen, den ich mir ausgebaut habe.
So einen umgebauten Zirkuswagen und
hatte natürlich viel zu viel Wohnungsa
usstattung und habe mir ganz lange die
Frage gestellt: "Soll ich das alles bei
Ebay Kleinanzeigen verkaufen?"
Und habe mir dann aber
wiederum die Frage gestellt: "Wie
zufrieden werde ich sein mit
dem mit dem Geld, was ich dafür bekomme?"
Und da war mir klar, dass ich bei jedem
der Dinge, die ich verkaufe,
mir wahrscheinlich die Frage stellen
werde: "Hätte ich möglicherweise noch mehr
dafür bekommen können?"
Und deshalb bin ich den Weg gegangen und
habe in meinem Freundes- und
Bekanntenkreis alles was
möglich war tatsächlich verschenkt.
Weil wenn ich es verschenke
brauche ich mir keine Gedanken darüber
machen, ob ich vielleicht mehr bekommen
könnte zu einem späteren Zeitpunkt, wenn
ich es noch mal anders dargestellt hätte,
Wenn die Beschreibung anders gewesen wäre.
Das heißt, ich habe für das Ergebnis
was ich dort erziele, vollständig
auch die Verantwortung zu tragen gehabt
und musste nicht ständig Kompromisse
eingehen mit denen, die das kaufen.
Das heißt, obwohl ich rational gesehen
einen Verlust gemacht habe,
habe ich emotional einen Gewinn gemacht.
Also Entscheidungen, die dazu führen, dass
wir selber uns als wirksam erleben und
emotional die Situation in der Hand haben,
sind für uns wertvoller
als Entscheidungen, die
wir anderen überlassen.
Ich glaube, was auch noch wichtig
ist, das geht mir auch öfters so.
Ich glaube, wenn man eine Entscheidung
getroffen hat und wenn wir jetzt bei
meinem Rechner Beispiel bleiben.
Man darf danach nie nochmal irgendwo die
Preise vergleichen, zu
dem man es gekauft hat.
Das ist absolut der Kopfschuss, weil
irgendwann gibt es das wieder günstiger.
Das kenne ich auch und das lasse ich
mittlerweile auch, weil was ich mich
schon schwarz geärgert habe wegen 3 Euro.
Wo man sagt: "Meine Güte, ich hätte ihnen
3 Euro günstiger bekommen können!"
Das ist auch so eine Erfahrung,
die ich gemacht habe.
Deshalb ist es wichtig, das hast du ganz
richtig gesagt, nimm diese Entscheidung,
das ist diese Entscheidung.
Punkt.
Weil was du ja gespart hast, ist die Zeit
nochmal drüber nachzudenken, ist der
kognitive Aufwand noch
mal drüber nachzudenken.
Und das sollte die 3 Euro
auf jeden Fall wert sein.
Ja, definitiv.
Du, Stefan, mit Blick auf die Uhr.
Wir sind schon wieder am
Ende unserer Episode.
Ich würde dich aber diesmal trotzdem noch
mal bitten fass mir doch einfach noch mal
die drei Dinge zusammen, die eine
gute Entscheidung ausmachen.
Worauf soll ich jetzt achten, wenn ich
loslaufe und mir neuen Rechner hole?
Und was sollte ich auf keinen Fall tun?
Also das erste was ich dich bitte,
macht den Zettel und Stift.
Schreib auf, was du tatsächlich brauchst,
was dieser Rechner für
Komponenten haben soll.
Also Visualisieren und Rationalisieren der
Komponenten macht weniger
anfällig für situative Merkmale.
Zweitens.
Suche nach deiner Entscheidung
Informationen, die dich in
deiner Entscheidung bestätigen.
Unterhalte Dich mit Leuten in einen
ähnlichen Rechner gekauft haben, die
mit dem Produkt genauso toll sind.
Suche gezielt nach Informationen,
die ich darin bestätigen.
Unterlasse es, Informationen zu suchen,
die deine Entscheidung in Zweifel ziehen.
Und zum Dritten trifft die
Entscheidung auf jeden Fall selbst.
Super, vielen Dank!
Ich hoffe, euch hat es genauso
viel Spaß gemacht wie mir.
Wir verabschieden uns von Euch.
Und mal treffe ich die Entscheidung,
dass du wieder alle anderen begrüßt!
Und das nächste Mal werde ich
wieder alle anderen begrüßen.
Ciao.